Konzept

Während eines Workshops im Rahmen des WE-Festivals in Maastricht wurde eine kooperative Lichtinstallation entwickelt. Der Workshop richtete sich an Teilnehmende ohne technische Vorkenntnisse und führte in Grundlagen der Elektrotechnik, des Lötens und der Mikrocontroller-Programmierung ein. Aus einem Hardwarepool von Sensoren und Aktoren entwickelten die Teilnehmenden gemeinsam ein interaktives Konzept: Werden die Potenziale zweier Elektroden miteinander verbunden, zum Beispiel über eine Person, dreht sich ein Rad mit herzförmigen Schablonen, die bei Blitzlicht eine pulsierende Animation formen.

Umsetzung

Steuerelektronik und diverse Kleinteile wurden von Kazoosh mitgebracht, alle anderen Materialien wurden auf dem lokalen Schrottplatz besorgt. Das Rad wurde aus Kartonpappe geschnitten und mit Hartfaserplatten verstärkt. In die Herzschablonen wurde als Diffusor Transparentpapier geklebt. Als Antrieb für das Rad diente ein ausrangierter Standventilator. Die Elektroden zum Anfassen wurden aus dem Schutzgitter des Ventilators gebaut.

Als Steuereinheit diente ein Arduino Leonardo mit einem ATmega32u4. Die relativ hochohmige Verbindung der Elektroden über eine oder mehrere Personen wurde rudimentär ermittelt, indem eine der Elektroden über einen kleinen Schutzwiderstand mit Masse und die andere über einen sehr großen Pull-Up-Widerstand mit der Referenzspannung des Arduinos verbunden wurde. Werden nun beide Elektroden über eine große Impedanz miteinander verbunden, sinkt die Spannung letzterer Elektrode in Richtung Masse. Diese Spannung wird über einen A/D-Wandler im Arduino gemessen und ausgewertet. Die Blitzbeleuchtung wird mit einem LED-PAR-Scheinwerfer realisiert, der auf einer Palette hinter dem Rad montiert wird. Er wird per DMX vom Arduino gesteuert.

Bei detektierter Verbindung schaltet das Programm auf dem Arduino über je ein Relais den Standventilator ein und das Umgebungslicht einer UV-Leuchtstoffröhre aus. Wegen des Gewichts des Rades läuft der Motor des Ventilators nur langsam an. Deshalb beginnt der Scheinwerfer nicht sofort zu blitzen, sondern blendet zunächst langsam in roter Farbe auf. Um den technischen Aufwand gering zu halten, wird der Blitztakt nicht mit dem Rad synchronisiert; die Blitzfrequenz wurde zuvor experimentell für die Höchstgeschwindigkeit des Rads bestimmt.

Der Arduino-Code für dieses Projekt ist auf GitHub verfügbar.