Gegen das hektische Blinken und den treibenden Rhytmus heutiger Medienwelten, die uns in Form des Smartphones mittlerweile immer überall hin verfolgen, setzen wir unsere Installation HEAT . .
Der intensive Duft von Bienenwachs ist schon lange bevor man den Raum betritt deutlich wahrnehmbar. Bereitgestellte Pantoffeln an den Füßen betritt man den nur schwach beleuchteten Ausstellungssaal durch einen Vorhang aus dicken transparenden Kunststofflamellen, wie man ihn aus Kühllagern kennt. Es ist kühl. In der Mitte des Raums steht auf einem flachen Podest ein in warmem Licht schimmernder Kubus von etwa 3x3m - die einzige Lichtquelle im Raum. Man hört ein Brummen; Schlagen; Pulsen. Ein Geräusch zwischen organischer und maschinenhafter Klangwelt - repetitiv und doch unregelmäßig, voluminös fleischig und scheppernd mechanisch. Die Seiten des Kubus reichen nicht bis auf den Boden. Sie könnten ein Dach sein für einen Tempel. Beim betreten des Podests ändert sich der Klang kaum merklich. Die Wände des Kubus bestehen aus wabenförmig gewebter Gaze und Bienenwachs. Akurat aneinander gefügt bilden die rechteckigen Platten einen transluzenten Schirm. Unter dem Dach ein zweites Podest und in dessen Zentrum ein weiterer Kubus auf dem einen Wärmflasche aus Messing steht. Man muss sich bücken um hier hin zu gelangen. Wie beim Eintritt in japanische Teehäuser. Das innere Podest ist angenehm warm. Über der Wärmflasche hängt eine große Glühbirne, die intensiv, aber nicht sehr hell glüht. Das innere Des Kubus ist kuppelförmig, wie ein Zelt, oder eine Jurte. Auch die Innenseite besteht aus Wachs. Die Platten sind wie eine Zelthaut unregelmäßig zusammen gefügt. Nähert man sich der Wärmflasche mit der Hand wird das Geräusch merklich lauter. Sie reagiert wie ein Theremin auf Annäherung. Berührt man sie schließlich, schlägt es um in ein wohliges Brummen, Rattern, Schnurren.. Bald sind auch andere bis hierher vorgedrungen und gesellen sich dazu. Man kommt in's Gespräch.
. . Wir wollten den Fokus zurück lenken auf den Körper, auf uns selbst. wir entschieden uns bewusst gegen rational verwertbare Informationen und konzentrierten und auf basale unmittelbar wirkende Sinneseindrücke.
Festspielhaus Hellerau - 2013
CYNETART - internationales Festival für computergestützte Kunst